Westrenohe „Das Unglück und seine Nachwirkungen“

Erschienen am 27. Juni 2020 in Aktuelles

dpsgko

 

Liebe Pfadfinder
Vielleicht war es eine vage Hoffnung,  25 Jahre später nichts mehr (vom Tauziehunglück) in der Presse zu finden. Aber das Unglück war zu gravierend dafür. Und die Rheinzeitung hat es, so glaube ich, aufgreifen müssen.  Mit den Perspektiven der Eltern und der Rettungsdienste wurden zwei wichtige Perspektiven aufgenommen. Beide Perspektiven kann ich gut, ja sehr gut nachvollziehen.  Sie bilden einen Teil des Geschehens, der Betroffenheit und der Erfahrungen ab.
Dass das Gedenken und die Artikel  bei vielen Beteiligten und Betroffenen wieder die Schmerzen spüren lassen, von denen manche glaubten, sie gäbe es fast nicht mehr, zeigt wie tief sie in unserem persönlichen wie auch kollektivem Unterbewusstsein verankert sind und sich damit jederzeit wieder in Erinnerung bringen können. Das ist ein Sinn des Unterbewussten.
Manches gerät wieder ins Blickfeld, was vielleicht auch gut oder zumindest zufriedenstellend bei uns gelaufen ist und manches, dass wir retrospektiv betrachtet auch hätten anders, vielleicht sogar besser machen hätten können. Im Nachklang ist das immer einfach zu sagen. Nichts lässt das Unglück ungeschehen machen, nichts kann verhindern, dass es weiter tief in uns und in der DPSG sitzt. Nichts kann verhindern, dass vieles, dass mit dem Unglück zusammenhängt, wieder ins Bewusstsein, ins Erleben kommt und als Schmerz, Trauer, Wut, Enttäuschung und anderen Gefühlen in uns auftaucht.
Was wir tun können ist, diesem Unglück einen Platz zu geben in uns und in unserem Verband. Mit der Gedenkstätte in Westernohe ist ein guter dauerhafter, sichtbarer Ort geschaffen. In vielen Ausbildungsveranstaltungen ein erinnernder, daraus lernender. Für die persönlichen Erfahrungen, Schmerzen, für die Trauer und Wut, die Enttäuschung und Verunsicherung , für den „Glauben an den guten Geist“ braucht es Gespräche, Begegnungen, Besinnung… Wir können nichts ungeschehen machen. Wir können nur versuchen es für uns und für andere etwas versöhnlicher werden zu lassen, es als Teil von uns anzuerkennen. Wenn ich dazu einen Beitrag leisten kann, will ich das sehr gerne tun. 

Wenn es es euch betroffen macht, dann lasst uns miteinander darüber sprechen.Meldet euch diesbezüglich per Mail (info@dpsg-koblenz.de) oder auch direkt per Telefon 02625 8425531.Oder auch beim Diözesanbüro (info@dpsg-trier.de), Telefon 0651 9771-180

Gut Pfad
Nina Ketzner

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